Im Jahr 1929 wurde die Halle beim ersten Schützenfest nach dem ersten Weltkrieg eingeweiht, nachdem sie in Eigenleistung vieler Kohlgrunder Bürger und durch Finanzierung aus einer Spendenaktion errichtet worden war.
Jeder Einwohner hatte sich verpflichtet, 3 Tage unentgeltlich zu arbeiten. Die Steine und das Bauholz wurden bereits im Winter mit Pferdeschlitten angefahren. Die Fichtenstämme wurden bebeilt und von Zimmermann Friedrich Schäfer fachgerecht verzimmert. Die Initiatoren waren der damalige Schriftführer und Kassierer Metzgermeister Ludwig Figge (Schmiede) und Schützenoberst Fritz Brümmer (Mühle).
Vorher hatte man zu jedem Schützenfest eine zerlegbare Holzkonstruktion aufgestellt und als Dach Planen darüber gedeckt.
Im 2. Weltkrieg ging die Halle in das Eigentum der Gemeinde Kohlgrund über. Nach dem Krieg und besonders in den 60er Jahren wurde sie wiederum in Eigenleistung mit einem Kostenaufwand von ca. 50.000 DM mehrfach erweitert und ausgebaut. So wurde ein Betonfußoden eingezogen, wodurch das Verteilen von Sägemehl und das anschließende Suchen von verlorenem Geld nach den Schützenfesten wegfiel.
Außerdem wurden geflieste Toilettenanlagen, eine feste Theke mit Küche und eine neue Musikerbühne durch Anbauten an der Südost- und Nordostseite errichtet. Zum Schützenfest im Jahr 1969 waren die Umbaumaßnahmen beendet. Bei der sogenannten „Kommunalen Gebietsreform“ und der damit verbundenen Eingemeindung Kohlgrunds im Jahre 1971 zur Stadt Arolsen, wurde die Halle von der Stadt übernommen und kurze Zeit später mit einer Heizung, einer Zwischendecke und einer Trennwand ausgestattet. Die Finanzierung dieser Umbaumaßnahmen erfolgte vom Erlös, der durch den Verkauf der ehemaligen Schule an die Familie Lueg erzielt wurde.
Im Jahr 1991 wurde der Thekenbereich durch Fliesenverlegung und Herstellung eines neuen Fußbodens umgestaltet sowie die Küche vergrößert, neu gefliest und neu möbliert.
Der Vorplatz der Schützenhalle wurde im Jahr 1999 durch gemeinsame Eigenleistungen und Geldspenden des Schützenvereins, der Sportschützen, der Feuerwehr und des Ortsbeirats sowie Materialfinanzierung der Stadt Bad Arolsen mit einem neuen Betonsteinpflasterbelag versehen.
Nach der durchgeführten Fußbodeneneuerung im Sitzbereich der Halle und dem Einbau einer neuen Heizungsanlage im Jahr 2003, wurde die Halle im Jahr 2004 innen komplett neu gestrichen. Außerdem wurde von der Brauerei Westheim kostenlos eine neue Innen- und Außenbeleuchtung installiert.
Die Toilettenanlagen wurden im Jahr 2005 von der Stadt Bad Arolsen saniert.
Im Jahr 2006 ließ die Stadt Bad Arolsen die alten einfachverglasten Holzfenster aus den 60er Jahren durch neue Isolierglas-Holzfenster ersetzen, nachdem der Förderverein bereits ein neues Fenster in der Küche und eine neue Spüle gespendet hatte.
Im Jahr 1986 wurde mit finanzieller Unterstützung der Stadt Bad Arolsen und in Eigenleistung der Sportschützenabteilung sowie der Freiwilligen Feuerwehr direkt im Anschluss an den Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr neben dem Feuerwehrgerätehaus ein Anbau errichtet.
Im Rahmen der von 2009 bis 2016 durchgeführten Dorferneuerung mit der Bezuschussung des Landes Hessen, wurde die Schützenhalle von der Stadt Bad Arolsen in der Zeit von 2010 bis 2012 grundlegend saniert und umgebaut. In dieser Zeit wurde auch das das alte Feuerwehrgerätehaus und der Anbau durch neue Gebäude ersetzt.
Bei diesen Baumaßnahmen wurde viel Eigenleistung von Kohlgrunder Bürgern geleistet. So wurde eine neue Zwischendecke in der gesamten Halle eingebaut, eine neue Küche und neue Toiletten sowie eine neue Heizung mit Pelletbetrieb installiert. Außerdem wurde der Tanzboden, die Trennwand und die Eingangstür erneuert
Die Schützenhalle hat sich über die Jahre zu einem Zentrum des Dorfes entwickelt. Sie ist neben einer Räumlichkeit für den Schützenverein auch mehr der Versammlungsort für alle Vereine und Ort für Familienfeiern geworden.
Bei des Höhepunkten im Dorf, wie dem alle drei Jahre gefeierten Schützenfest und dem jährlich stattfindenden Weihnachtsmarkt des Fördervereins „Kohle für Kohlgrund“, wird die gesamte Halle genutzt. Seitdem im Jahr 1991 die letzte Gastwirtschaft im Dorf geschlossen wurde, trifft sich jung und alt einmal wöchentlich am Freitag , im neuen „Dorftreff“, um die Geselligkeit zu pflegen
Kohlgrund, Dezember 2018
Friedrich Biller